Landnahme – Zeichnung und Funde

Land wird okkupiert, die Macht eines Zeichenstriches auf dem Papier oder auf dem Boden der Galerie.
Die Arbeit „Eine Frage des Eigentums“ besteht aus Fundstücken: alte Landkarten, die territoriale Umbrüche bezeugen. Auf der Afrikakarte von ca.1910 bezeichnet eine dünne Zeichenlinie eine Grenze: Deutschostafrika. In den fünfziger Jahren wurde diese Landkarte zum Einschlagen von Chornoten verwendet und der Name einer neuen Eigentümerin sichtbar draufgeschrieben: „Frl. Wendt, Eigentum Immanuel II“. Dieser Fund wiederum wird im Galerieraum verwertet.
Welche Bildideen sind frei vom Borgen fremder Elemente? „Zur freien Benutzung“ greift fremdes Bildmaterial auf, um erneut die Frage nach Raum und Besitz zu stellen.

I. Pauer, Berlin, 2007